L.U.P.U.S.: Geschichte wird gemacht.

Das Thema meines Buches ist keineswegs neu, die Fragen aber weiterhin unbeantwortet, wie man an diesem Text der »Autonomen L.U.P.U.S- Gruppe« sehen kann. In der Mitte irgendwo heißt es:

Nirgendwo ist der Alterungsprozeß krasser als in unserer militanten Szene. Traue keinem über 30. In der Tat: Es ist etwas dran an dem Generationskonflikt der Militanten. Viele von uns können an zwei Händen aufzählen, wer übriggeblieben ist. Die meisten von uns haben resigniert, aufgegeben und sich zurückgezogen. Uns geht es dabei nicht um diejenigen, für die ihre Jugendsünden nur der Einstieg in alternative Karrieren waren. Uns schmerzen diejenigen von uns, die wir selbst nicht mehr überzeugen konnten, weil auch wir ihre Kritik teilten, ohne jedoch unsere Hoffnungen und Utopien aufgegeben zu haben. Wir alle hatten es uns zu einfach gemacht und Resignation, Perspektivlosigkeit zum individuellen Problem gemacht. Oft hatten und haben wir den Eindruck, diese Gefühle deshalb nicht an uns herankommen zu lassen, weil wir sie selbst in uns verspürten. Und so wiederholt sich etwas in der autonomen Szene, was in anderen radikalen Bewegungen gleichfalls zum »ehernen Gesetz« wurde: Die Jungen wiederholen mehr oder weniger die Fehler der Alten, während sich die Alten Zug um Zug zurückziehen, weil sie in der Wiederholung der eigenen Fehler keine Perspektive entdecken können.

Ja. Die Frage des Übrigbleibens ist untrennbar von der Frage nach einer politischen/sozialen/kollektiven Perspektive. Und das ist umso schwerer in Zeiten, in denen die Zukunft gänzlich abhanden gekommen scheint.

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