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Betroffenensupport und Opferorientierung – ein paar Gedanken zu einem Dilemma

„Du hast es schwer“, sagte neulich eine Mediationskollegin zu mir, „bei den Fällen, mit denen Du zu tun hast, dürfen sich die Leute ja gar nicht vertragen.“ Sie spielte damit darauf an, dass starke ideologische Überzeugungen oft einer Verständigung im Weg stehen, selbst wenn diese möglich, sinnvoll oder sogar (heimlich) gewünscht ist. Das ist meist schade und oft tatsächlich kontraproduktiv ohne dabei emanzipatorisch zu sein. Was passiert da?

Zunächst bin ich mit den meisten Menschen einig, dass jegliche Form einer aufarbeitenden, transformativen oder wiedergutmachenden Kommunikation betroffenenorientiert sein muss. Betroffene sollen entscheiden können, ob und wann sie dazu bereit sind, sie müssen dafür so gut wie möglich informiert und vorbereitet sein. Sie müssen jederzeit abbrechen können, insgesamt muss ein Prozess so gestaltet sein, dass sie maximalen Einfluss und Entscheidungsmacht haben und ihre Entscheidungen respektiert werden. Das sind Grundsätze eines Vorgehens bei Restorative Justice.

Zu einer informierten Entscheidung gehört, so viel wie möglich über den Prozess zu wissen, um abwägen zu können, ob eine Teilnahme im eigenen Interesse ist oder nicht. Das ist ein Teil von Empowerment. Gewalterfahrungen sind Ohnmachtserfahrungen, deswegen ist es wichtig, Betroffenen so viel Verfügungsmacht über ihr Leben wie möglich zurückzugeben. So weit so gut.

Die Möglichkeit, sich umfassend zu informieren und eine abgewogene Entscheidung zu treffen, am besten mit Unterstützung des Umfelds, ist leider manchmal durch bestimmte Überzeugungen und Vorstellungen blockiert. Ich erlebe das vor Allem im Umfeld linker und feministischer Gruppen, wo eine bestimmte Ebenenvermischung stattfindet: die Ebene des politischen Kämpfens und die interpersonelle-relationelle Ebene werden in eins gesetzt. Das führt dann dazu, dass auch im interpersonellen Raum ein Kampf ausgefochten wird, in welchem nach politischen Regeln und Kategorien agiert wird anstatt auf der Basis eigener Gefühle und Bedürfnisse. Auch die Menschlichkeit des Gegenüber wird nur noch eingeschränkt gesehen. Der andere ist nun »Täter«, und dieses Label bedarf keiner weiteren Fragen oder Erklärungen mehr. Politische Analysen von Machtverhältnissen, oft auf ein paar Formeln heruntergebrochen, leiten das Handeln ohne weiteres Nachdenken, denn es scheint ja »alles klar« zu sein.

Dabei entstehen Widersprüche und double binds. Einerseits soll die tatverantwortliche Person »sich keinen Raum nehmen«, andererseits wird Schweigen und Rückzug als Gleichgültigkeit und mangelnde Verantwortungsübernahme gescholten. Es bleibt völlig unklar, was denn nun erwartet wird und in welchem Rahmen. Das gleiche gilt für die Erfüllung von Wünschen und Bedürfnissen. Es ist mir mehrfach untergekommen, dass von den Tatverantwortlichen erwartet wurde, sie sollten wissen, was »das richtige« zu tun oder anzubieten ist. Es sei nicht »Aufgabe« von Betroffenen, den Tatverantwortlichen Hinweise zu geben. Das ist aus zwei Gründen problematisch: niemand kann wissen, was jemand anderes braucht oder will, egal in welchem Kontext. Das ist eine klassische, manchmal fatale, Kommunikationsfalle. Zweitens ist es gerade in Fällen von Gewalt, die ja eine Ohnmachtserfahrung für Betroffene sein kann, wichtig, dass diese über ihre Wünsche und Bedürfnisse bestimmen und diese klar kommunizieren können. Es wäre also geradezu fatal, das genau in diesen Fällen dann wieder aus der Hand zu geben. Es geht also nicht darum, dass Betroffene irgendeine »Aufgabe« für die Tatverantwortlichen übernehmen sollen, sondern darum, dass sie Gestaltungsmacht bekommen und ihre Bedürfnisse erfüllt werden, indem sie sagen, was sie brauchen.


Nicht zuletzt leben viele Betroffene noch Jahre mit einem »Monster im Kopf« und den eigenen Vorstellungen davon, was bei der beschuldigten Person los war. Die Frage, ob es heilsam sein könnte, die beschuldigte Person dazu zu befragen, das Bild von ihr zu aktualisieren und somit ggf. das Monster im Kopf loszuwerden, sowie auch ihre Reaktion zu sehen, wenn man erzählt, was ihr Verhalten für eine:n bedeutet hat, ist verbaut. Ich will damit keineswegs sagen, dass es immer heilsam ist, in Kommunikation zu gehen, sondern dass es eine Erwägung wert ist, weil die Erfahrung zeigt, dass es für viele positiv ist. Ich finde es im Sinne der Betroffenen, die mit dem Erlebten und ihren Gespenstern im Kopf leben müssen, schade, wenn das von vornherein ausgeschlossen wird, entweder weil politische oder moralische Überzeugungen dem im Weg stehen (wie dass man »dem Täter keinen Raum geben« darf), oder weil auf Basis falscher oder mangelnder Information davon ausgegangen wird, so etwas sei zwingenderweise re-traumatisierend oder re-viktimisierend (auf Grund einer Verallgemeinerung der Verwendung des Begriffs Trauma denken viele, sie wüssten darüber Bescheid, aber nur wenige haben tatsächlich fundierte Kenntnisse zu Traumatisierung und dem Umgang damit).
Eine Beobachtung, die ich dabei gemacht habe, ist, dass Betroffene schlechte Unterstützung haben. Wenn sie überhaupt Menschen haben, die sich um sie kümmern, sind diese nicht immer in der Lage, ihre eigenen Vorstellungen hintan zu stellen und den Betroffenen zu helfen, herauszufinden, was gut für sie sein könnte, was sie brauchen und wünschen, ohne das zu verurteilen. Und sie dann dabei zu unterstützen, den gewünschten Weg zu gehen bzw. Informationen darüber zu sammeln, was wie möglich ist und was nicht. Es ist auch nicht von Vorteil, wenn die Unterstützer:innen irgendwann selbst dermaßen emotional mit einsteigen, dass auch sie nicht mehr in der Lage sind, die Kommunikations- und Vermittlungsaufgabe mit dem Gegenüber zu übernehmen oder darin mit einer eigenen Agenda handeln. Betroffenensupport ist dann nicht mehr betroffenenorientiert.

Man kann mir nun vorhalten, dass das Private aber politisch sei, und man deswegen auch auf dieser Ebene »kämpfen« muss. Das stimmt. Es ist ein schmaler Grad, auf dem die Entscheidung, ob man politisch oder persönlich-relationell antworten will, steht. Manchmal geht auch beides gleichzeitig, wenn man es geschickt zu verbinden vermag. Ich denke, es ist wichtig, sich dieser Ebenen bewusst zu sein, um sich dann bewusst für das eine, das andere oder eine Kombination zu entscheiden. Diese Bewusstheit fehlt mir manches Mal, manches Handeln erscheint mir eher reflexartig bestimmten Ideen zu folgen. Im Sinne des Wohlergehens von betroffenen Menschen ist das aber fatal. Denn ja, vielleicht ist es für jemanden genau das richtige, das persönlich Erlebte auf eine politische Ebene zu heben und dort zubehandeln. Vielleicht aber auch nicht. Vielleicht ist der Vorfall im Umfeld zu politisieren während gleichzeitig interpersonelle Aufarbeitung stattfindet. Und vielleicht ist das Eine richtig zu Beginn, und mit der Zeit der Verarbeitung wandeln sich Bedürfnisse und das andere wird interessanter. Ich bin mir nicht sicher, ob Betroffene in ihrem Umfeld einen sicheren Ort haben, wo sie eine Veränderung ihrer Wünsche und Bedürfnisse ansprechen können, wenn sie befürchten müssen, dass diese als nicht politisch korrekt oder als »Verrat« betrachtet werden. (Das gleiche gilt übrigens für den umgekehrten Fall, wenn Betroffene erst kommunizieren und dann politisch agieren wollen.) Manchmal scheint es mir, dass es sinnvoll sein könnte, Betroffenenunterstützung, also diejenigen, die Betroffene in Watte packen und ihnen helfen, zurechtzukommen, von so etwas wie »Betroffenenberatung« zu trennen. Ich kann total gut nachvollziehen, dass es irgendwann, wenn man mit jemanden schon einiges durchgemacht hat, schwierig wird, sich selbst zurückzunehmen und eine Frage wie die, ob es eine gute Idee ist, sich mit der beschuldigten Person auszusprechen, empathisch und ohne eigene Verstricktheiten zu besprechen. Betroffenenberatung wären dann Menschen, die nicht ganz so nah am täglichen Leid dran sind und die Voraussetzungen mitbringen, strategische Fragen offen zu besprechen. Strategische Fragen im Sinn von: was sind die Optionen des Umgangs, was möchtest Du, dass als nächstes passiert, wohin möchtest Du gehen? Der Antisexistische Support Leipzig scheint mir so eine Struktur zu sein.

Forschungsergebnisse der Viktimologie (Vgl. zB. Vanfraechem, Bolivar & Aertsen: Victims and Restorative Justice. Oxon 2015, 3; 60-61, 158) geben einfach her, dass restorative Prozesse für Betroffene, die dies wünschen und gut darauf vorbereitet wurden, sehr hilfreich bis heilsam sind. Posttraumatische Symptome können messbar zurückgehen (ebenda 67). Ich finde es einfach bedauerlich, wenn Menschen dazu keinen Zugang haben, weil sie ihn sozusagen aus ideologischen Gründen nicht haben dürfen.

Abolitonismus und Marxismus

Die aktuelle Ausgabe der Zeitschrift »Marxistische Blätter« beschäftigt sich mit Straf-Abolitionismus. Neben Beiträgen von Vanessa Thompson, Johannes Feest, Klaus Jühnschke u.a. durfte auch ich einen Text beisteuern, und zwar zu, erwartbarerweise, Restorative Justice.

Schaut rein, es lohnt sich wirklich! (Heft wird dieser Tage veröffentlicht).

Restorative Justice at a crossroads in Tallinn

Buchpräsentation unseres Sammelbandes auf der Konferenz des «European Forum for Restorative Justice» in Tallinn letzte Woche, mit den wunderbaren Giuseppe Maglione, Ian Marder, Brunilda Pali, Katerina Soulou und mir.

Jenseits des Rechts – Gerechtigkeit für Opfer?

Ich freue mich, Euch mitteilen zu können, dass Heft 1/2024 der KJ Kritische Justiz, Vierteljahresschrift für Recht und Politik, mit dem Themeschwerpunkt:

FEMINISTISCHE KRITIK DES STRAFRECHTS: UNRECHTSANERKENNUNG OHNE STRAFE?

endlich erschienen ist. Der Schwerpunkt ist Ergebnis eines Workshops zu feministischer Strafrechtskritik, der vor 2 Jahren an der Uni Lüneburg stattgefunden hat. Mein Beitrag lautet »Jenseits des Rechts: Gerechtigkeit für Opfer?« (Seite 58 – 70).

Darin beleuchte ich die Vernachlässigung der Opfer in der Strafjustiz und stütze mich dafür auf ausgewählte Literatur aus der Viktimologie, politischen Theorie und Soziologie. Ich argumentiere, dass aus feministischer Sicht die Vernachlässigung der Opfer nicht nur in Hinsicht auf geschlechtsspezifische Taten problematisch ist. Wenn Feminismus bedeutet, die Sorge umeinander und die konkreten gelebten Erfahrungen von Menschen ernst zu nehmen und ins Zentrum zu stellen, muss feministische Kritik das Übergehen der Opfer und ihrer Bedürfnisse grundsätzlich denunzieren. Restorative Justice-Verfahren mit ihrer Orientierung an der Lebenswelt der Konfliktbeteiligten und ihren Bedürfnissen sind eine Alternative, mit oder ohne Schuldspruchverfahren für Beschuldigte, Geschädigte und Gesellschaft faire Verfahren und befriedigende Ergebnisse zu erzielen.

Die anderen, ebenfalls sehr empfehlenswerten Beiträge, befassen sich mit dem Konsent-Konzept und seine problematischen Seiten und feministischen Begriffen von Gerechtigkeit. Leider hat es ein Text, der die Idee einer Schuldsprechung ohne Verurteilung untersuchte, nicht ins Heft geschafft. Das ist umsso bedauerlicher als mi die Idee im Sinne eines Schrittes zur Abwicklung und Zurückdrängung der Justiz bedenkenswert erscheint.

Impressionen aus einem Gefängnis

Bis jetzt hatte ich das Glück, vielleicht sogar das Privileg, Gefängnisse nur von außen, ihre Funktion nur aus der Theorie und ihr Innenleben nur aus Erzählungen zu kennen. Letzte Woche konnte ich anlässlich der Konferenz des »European Forum for Restorative Justice« in Tallinn (Estland) mit einer Gruppe Konferenzteilnehmer:innen das neugebaute Tallinner Gefängnis besichtigen.

Zunächst war ich mir nicht sicher, ob das eine gute Idee ist: die Einladung kam vom Justizministerium bzw der Direktion des Gefängnisses, die Gefangenen waren nicht gefragt, und ich wollte nicht in einer Art Zoo herumlaufen, wo die Bewohner:innen nur Statist:innen sind, während ich ihrem Lebensraum unterwegs bin. Mit gemischten Gefühlen betrat ich also gemeinsam mit den anderen durch die üblichen Sicherheitsschleusen (ein bisschen wie am Flughafen, aber es gibt mehr Türen) das Gefängnis, das von außen bereits den Eindruck eines Bunkers bietet. Graue Gebäudewürfel aus Beton auf einer platten Wiese, runderhum kurzgehaltener Rasen und Stacheldraht. Kein Baum, keine Blumen.

Das gleiche drinnen: Beton, Edelstahl, Plastik sind die einzigen drei Materialien, die uns in den langen grauen, niedrigen Gängen, Treppenhäusern und Zwischenräumen begegnen. Alles ist rechtwinklig, glatt und künstlich, das Licht kommt aus weißen Neonröhren, die Rohre und Leitungen unter der Decke sind nicht einmal verkleidet. Bereits nach 5 Minuten fühle ich mich bedrückt, ja unterdrückt, habe Schwierigkeiten zu atmen. Dazu kommt der hallende Lärm von 20 sich unterhaltenden Menschen in diesen nackten Resonanzräumen. Man sagt mir, das sei in Gefängnissen fast immer so.

Je nach dem, wo wir gerade sind, kommen mir Assoziationen von Schlachthof, Bürogebäude, Krankenhaus, Uni, Schule, Lagerhalle, Baumarkt, Fabrik, Flughafen. Zufall? Sicherlich nicht. Alles künstliche Zweckumgebungen, gebaut nicht um Menschen zu dienen, sondern um Menschen (oder Tiere oder Dinge) zu verwahren, disziplinieren, transportieren, zu behandeln, einem Zweck zuzuführen. Michel Foucault hat diese Ähnlichkeit der totalen Instituionen gut beschrieben, Ivan Illich hat 12 „Behandlungsformen“ identifiziert, in denen die moderne Welt Menschen quasi gefangen hält. Kein Wunder, dass sich ihre Architektur ähnelt.

Hier im Gefängnis ist das alles überdeutlich. Niemand kann hier heilen, sich auseinandersetzen oder gar nur einen klaren Gedanken fassen. Nirgendwo ist Leben oder wenigstens lebendiges Material, nicht einmal Holz ist verbaut. Nichts ist weich, alles ist hart, glatt, steril. Vermutlich hielt es der oder die Architekt:in für einen humanen Akt, die Metalltüren farbig zu gestalten, aber tatsächlich verstärken die künstlichen Farben nur den Eindruck des abweisenden Artifiziellen. Man nennt das sensorische Deprivation (Entzug von Sinneseindrücken) und das ist eigentlich Folter.

Im Trakt der Untersuchungsgefangenen kommen mir fast die Tränen, eine englische Kollegin sagt später, sie musste beinahe kotzen. Die (noch nicht einmal für schuldig befundenen bzw verurteilten!) Menschen sind hier 23h am Tag in ihrer 9qm Zelle eingesperrt, während einer Stunde dürfen sie alleine, in Begleitung eines Wärters (wir waren im Männergefängnis und die Wärter waren männlich) aufs Dach und dort in einer 4x2m großen Box hin- und hergehen.
Sie befinden sich in ihren Zellen, während wir durch ihren Trakt gehen und wir hören eine Person schreien. Es ist einfach nur verstörend. Wir wollen so schnell wie möglich hier weg.

Nach einem Gespräch mit der Direktorin im Bürotrakt (hier gibt es auch ein Sofa und Bean Bags – sie seien sehr beliebt bei den Gefangen, sagt sie. Ach, sowas aber auch!), geht es zurück. Die Stimmung in der Gruppe ist bedrückt. Viele hier arbeiten häufig in Gefängnissen, als Mediator:innen oder Wissenschaftler:innen. Doch auch sie sind entsetzt davon, dass ein Gefängnisneubau so furchtbar sein kann. Letztlich lässt einen sensiblen Menschen eine solche Umgebung nicht unberührt, egal wie oft man bereits Vergleichbares gesehen hat. Ein amerikanischer Kollege und ich steuern hinter der Eingangstür direkt die erste Rasenfläche an, bevor wir zurück zu unserem Bus gehen. Mit den Füßen im weichen Gras schauen wir zurück auf die Bunker und versuchen, wieder normal zu atmen. Eine Frau wickelt auf der Wiese hinter einem Zaun ihr Kind. Das muss wohl das Frauengefängnis sein. Es ist alles einfach nur deprimierend.

Und das obwohl sich durchaus Mühe gegeben wurde. Das Gefängnis ist unterbelegt, die letzte Justizreform, die ab Juli in Kraft tritt, zielt auf eine weitere Verringerung der Gefängnispopulation ab und die Haftbedingungen in Untersuchungshaft sollen sich verbessern. Lebenslang wird so gut wie gar nicht mehr gegeben, die Gefangenen können aus 80 verschiedenen Menüs wählen, was es erlaubt, gemäß den eigenen Essgewohnheiten und ethischen oder religiösen Ideen zu essen (unter anderem koscher, vegan, hallal, lactosefrei, glutenfrei und – kannte ich nicht – gurkenfrei), die Zellen sind alle mit einem eigenen Badezimmer ausgestattet, wo es ein Klo und eine Dusche gibt – das ist ein wichtiger Unterschied zu den Klos mitten im Raum und den kollektiven Duschen, wo man nur zu vorgegebenen Zeiten duschen kann. In den Werkstätten wird beinahe ein normaler Mindestlohn gezahlt und die (nicht-estnisch sprechenden) Gefangenen werden sogar dafür bezahlt, wenn sie Estnisch-Kurse besuchen. Trotzdem ist das Ding hier eine Katastrophe. Ich frage mich, wie man es aushält, hier zu arbeiten.

Es ist nicht so, dass ich noch einer solchen Erfahrung bedurft hätte, um Gefängnisse für ein absolutes Übel zu halten, das nichts löst und nur neue Probleme schafft. Es ist ein brutaler Ort, angefangen bei der Architektur. Das kann nichts Anderes als Absicht sein, da dies bereits seit 150 Jahren kritisiert wird. Brutale Orte produzieren brutalisierte, zerstörte Menschen. Über Rückfallquoten muss sich niemand wundern. Wie James Bell, der Gründer des W. Haywood Burns Institute in den USA, auf dem Abschlussplenum der Konferenz so überzeugend darstellte: diese Strukturen tun, wofür sie entworfen und eingerichtet wurden. Es sind keine Fehler oder Zufälle. Ihre „relle“ Funktion (im Gegensatz zu ihrer vermeintlichen, vorgegebenen) ist, die Machtverhältnisse zu stabilisieren und zu schützen. Die Besitzlosen von den Besitzenden zu trennen und jede:n an seinem Platz zu halten. Das Gefängnis tut genau das, deswegen finden sich hier immer hauptsächlich arme und prekarisierte Menschen und zwar vor Allem aus den Minderheiten des entsprechenden Landes – in Estland sind es Russ:innen.

Ich hatte befürchtet, in eine Art Zoo-Situation zu geraten. Das ist nicht wirklich passiert. Da das Gefängnis unterbelegt ist, gibt es viele Orte, wo niemand ist, die man besuchen kann. Trotz aller Literatur, die ich bereits zum Thema gelesen hatte, war ich dennoch überwältigt vom Gefühl der Bedrückung, das einen dort heimsucht. Ich weiß nicht, ob ich es überleben würde, dort eingesperrt zu sein.

Haters gonna hate

Aber ich halt’s mal mit Madonna:
»Bad publicity is better than no publicity.«

Danke für den traffic, Kim.

Quote of the day

Buchbeitrag

Wer hätte es gedacht, dass ich einmal einen Beitrag zu einem Routledge-Sammelband schreiben würde? Ich freue mich sehr, dass »Restorative Justice at a Crossroads. Dilemmas of Institutionalisation«, kuratiert von den wunderbaren Giuseppe Maglione, Ian D. Marder & Brunilda Pali endlich herausgekommen ist.

Zusammen mit Christoph Willms, seines Zeichens Leiter des Servicebüro für Täter-Opfer-Ausgleich in Köln, habe ich darin den Beitrag »The ‘deadly embrace’ of restorative justice in Germany« verfasst.

Reflexionen

Neulich stieß ich auf jemanden, der mich in seinen Publikationen und Vorträgen ziemlich kritisiert. Diese Person ist damit sicherlich nicht alleine, es ist ja normal und erwartbar, dass Leute etwas auszusetzen haben, wenn man wie ich in so einem halböffentlichen Raum agiert, noch dazu zu einem so sensiblen Thema wie Gewalt und schwerzhafte Konflikte. Ich muss sagen, dass ich kein Internetjunkie bin und mich auch nicht für irgendwelche Szenebattles interessiere. Ich suche also nicht danach, herauszufinden, wer jetzt gerade wo über mich lästert. Eigentlich hoffe ich, dass Leute, die Zweifel haben an meiner Arbeit, zunächst den Dialog suchen. Dem ist nicht so. Es hat sich noch nie jemand gemeldet, um zu kritisieren oder seine Interpretation meines Standpunktes abzugleichen. Ich finde das wirklich schade und auch null verwunderlich.

Es wundert mich nicht, weil es leider zur Kultur in der „Szene“ gehört, weniger umeinander zu ringen und sich miteinander auseinander-zu-setzen und sich mehr im Internet, In Publikationen oder auf Veranstaltungen zu battlen, um zu zeigen, wer geiler ist, wer den längsten hat, wer es noch besser weiß als alle anderen. Ich bin davon wahrscheinlich auch nicht frei, obwohl ich es immer mehr genieße, in Zusammenhängen unterwegs zu sein, wo das viel weniger kultiviert wird. Es wundert mich also nicht, auf Grund der Konfliktkultur der Szene.

Und es wundert mich nicht, weil ich den EIndruck habe, einschüchternd zu wirken, auch wenn ich das gar nicht will. Ich habe mir wohl eine recht starke Sprechposition erarbeitet, um mich (gegen laute Männer) durchzusetzen, und das steht mir jetzt im Weg, um Leuten Mut zu machen, sich mit ihrer Kritik, ihren Zweifeln oder ihrem Unbehagen an mich zu wenden. Und oft bin ich auch wirklich sauer, zum Beispiel wenn eine bundesweite Organisation wie die IL nach etlichen Plenums-schlaufen und trotz massiver Kritik und Zweifeln ein Outing vornimmt, dessen Basis sich bald als frei erfunden herausstellt und sich diese Organisation dann noch nicht einmal zu ihren Fehlern bekennt und den Dialog mit den Geschädigten sucht. Für mich ist es schon was anderes, ob eine Einzelperson oder eine Organisation etwas vergeigt, und dann nehme ich auch kein Blatt mehr vor den Mund. Wobei man natürlich sagen könnte, dass auch hier ein empathischerer Ton angebrachter wäre. Ich wünschte, das würde mir leichter fallen.

Was mich aber tatsächlich immer wieder umtreibt, ist die Frage, ob ich Betroffenen gerecht werde, ich fühle mich manchmal so, als wäre ich durch den Kontakt mit Tatverantwortlichen „kontaminiert“. Schließlich wird mir auch vorgehalten, ich würde von Betroffenen Verständnis für ihre Täter:innen verlangen, und ich würde Tatverantwortliche zu sanft anfassen. Ich habe mich das die letzten Tage viel gefragt, ob das so ist. Und warum ich und die Leute, die mich kritisieren, das so anders sehen. Ich kann ja nicht ausschließen, dass ich einen blinden Fleck habe.

Bis jetzt sehe ich zumindest, dass ich andere Grundannahmen habe. Während es in linken und feministischen Theorien von Täter:innenschaft sehr viel darum geht, dass Menschen etwas tun, um zu dominieren, Macht zu haben und Herrschaft auszuüben, sehe ich zumindest im interpersonellen Raum (ich habe durchaus eine Herrschaftskritik!) viele andere Motive am Werk.

Gemäß der Analysen der Gewaltfreien Kommunikation und der Transaktionsanalyse (unter anderen) gehe ich davon aus, dass Menschen handeln, um ihre Bedürfnisse zu erfüllen, d.h. es geht ihnen um sich selbst. Dabei können sie aus verschiedenen Gründen (die wiederum nicht notwendigerweise im Individuum verankert sind – Bourdieu weist auf die Strukturen und die Situationen hin, die Handlungen hervorbringen, und das war auch in der Antipsychatriebewegung eine wichtige Erfahrung) ungünstige, tragische, gewaltvolle etc Strategien wählen, welche dann andere verletzen. Das bedeutet, dass die Verletzung des Anderen nicht ihr Ziel ist, sondern die Erfüllung ihres Bedürfnisses. Der (oder die) andere kommt dabei nicht vor, sondern ist nur Vehikel. Das ist schlimm genug, bedeutet aber in der Konsequenz etwas ganz anderes, als wenn ich davon ausgehe, dass die Person das Schädigen anderer als Ziel im Kopf hat. Ich weiß nicht, ob das verständlich ist, aber es macht einen riesigen Unterschied, ob ich dich schädige, um an mein Ziel zu gelangen, oder ob ich dich schädige, weil ich dich schädigen will, als Zweck an sich. (Solche Menschen mag es geben, sie sind aber sehr rar). Für die geschädigte Person macht das erstmal nicht so einen großen Unterschied, sie ist so oder so verletzt. In der Aufarbeitung kann das aber durchaus eine Rolle spielen, ob es um MICH ging oder um die Wunscherfüllung des anderen.

Für die Reflexion mit den Tatverantwortlichen macht das einen rieisigen Unterschied, weil es nicht darum geht, herauszufinden, warum sie denn so gerne andere schädigen/dominieren/beherrschen, sondern welche Bedürfnisse sie sich erfüllen wollen und ob es da nicht andere Strategien gibt und was es mit ihrer Sozialisierung und Herrschaftsverhältnissen zu tun hat, dass sie die (dominierende, gewaltvolle) Strategie gewählt haben, die sie gewählt haben. Der Zugang ist so herum, nach meiner Erfahrung, einfacher, weil man sich auch erstmal selbst Empathie geben kann dafür, dass man ein berechtigtes Ziel hatte (Bedürfniserfüllung), dieses aber auf eine denkbar doofe Weise versucht hat zu erreichen. Und das kann man dann betrauern. Und erst wenn dieser Prozess durch ist, ist Raum da für Empathie mit der Person, die geschädigt wurde. Kann man doof finde, ist aber halt so.

Ich finde diese Herangehensweise treffend und sie hält einem Realitätsabgleich in meiner Erfahrung stand. Ich frage mich jetzt, wie das zusammenpasst mit der Idee, dass einer sexualisierten, sexistischen oder sexuellen Gewalttat verantwortliche Männer Gewalt ausüben, um zu dominieren, um zu beherrschen, um die andere Person unten zu halten. Ich würde sagen: es handelt sich um extrem tragische Stratien zu Erfüllung der Bedürfnisse Geltung, Wertschätzung, Einfluss, Liebe, Bestätigung etc pp. Aber eigentlich geht es nicht um die andere Person, sondern um das Füllen ihres eigenen großen schwarzen Lochs. Dieses Loch ist anerzogen, ist Teil von patriarchaler Männlichkeit, und es ist ihre Aufgabe, das zu verstehen und zu verändern. Nach allem, was ich weiß, geht das nur, indem man lernt, sich selbst zu lieben und zu wertschätzen. Das wiederum erscheint mir maximal verbaut durch das Patriarchat, und ideologische Vorwürfe oder Statements wie „Feminismus muss weh tun“ finde ich hier nicht hilfreich. Im Gegenteil, diese Herangehensweise erscheint mir eher wie eine Art Selbst-geißelung, als dass es Menschen ermutigt, zu sich zu finden, sich selbst besser zu spüren und respektvolle Wege des Miteinanders zu finden, eingedenk der eigenen Position im vergeschlechtlichten Herrschaftssystem. (Das heißt jetzt wieder nicht, dass Betroffene nicht ihre Wut ausdrücken dürfen, auch wenn das für die tatverantwortliche Person schhwer auszuhalten ist. Das gehört vielmehr dazu. Mir geht es um die bereits durch politische Analyse abstrahierte Position von politischen Akteur:innen oder der Community/Szene )

Neulich meinte ein weiß-europäischer cis-männlicher Freund zu mir, er sehe perspektivisch nur Selbstmord als Weg, denn er würde ja allen anderen bei ihrer Befreiung im Weg stehen. Ich halte das für einen katastrophalen Schluss aus dieser Art, die Sache anzugehen: wenn die Befreiung der einen nur durch die (Selbst-)Vernichtung der anderen möglich ist, geht etwas sehr gründlich daneben. Und ich merke auch, dass mich seine Unterwürfigkeit im Umgang ziemlich nervt. Es ist ja nett, nachzufragen und sensibel zu sein, aber man kann es auch übertreiben. Ich habe da nicht mehr den Eindruck, eines Gegenüber, sondern eines „Unter“, und das interessiert mich überhaupt nicht. Andererseits kann ich mir sehr gut vorstellen, dass es verlockend ist, das Dominierungsangebot, das er macht, anzunehmen. Ich fühle mich aber sehr unwohl damit. Was aber, wenn ich eine kleinere, schüchternere oder zurückhaltendere Person wäre? Wäre das dann wohltuend für mich? Würde ich mich dann endlich auf Augenhöhe fühlen? Wäre ich dann in der Lage, meine Grenzen besser zu kommunizieren?

Vielleicht verstehe ich auch etwas nicht in dieser „Dominanz-als-Motiv“ Analyse und es entgeht mir ein ganz entscheidender Teil. In den Auseinandersetzungen, die ich diesbezüglich bisher hatte, hat mich nichts überzeugt. Was nicht heißt, dass es da nicht doch etwas gibt, das ich nicht verstanden habe.

Das andere ist die Frage der Betroffenen. Ich nehme sie ernst. Ich nehme sie beim Wort. Ich respektiere ihre Grenzen (ich versuche es, neulich ist mir da ein blöder Fehler passiert, ich hab die Message nicht gecheckt, autsch) und mute und traue ihnen Selbstbestimmung zu, weil ich überzeugt davon bin, dass sie am allerbesten wissen, was sie wollen und brauchen. Das scheint oft aber verwirrend zu sein, weil es nicht vorgegebenen ideologischen Mustern folgt. Es kommt mir dann so vor, als sei ich nicht solidarisch oder empathisch genug. Wenn mir vorgehalten wird, ich würde von Betroffenen „Verständnis für ihre Täter:innen“ verlangen, hört sich das total falsch und schlimm an, und so verstanden ist es das auch. Es wäre übergriffig und reviktimisierend. Ich vertrete das auch nicht.

Ich glaube, es gibt da ein Missverständnis. Denn was ich tue, ist, darauf hinzuweisen, dass bestimmte Strategien, die im Namen eines „Opferschutz“ eingesetzt werden, nicht zielführend sind. Zum Beispiel erhöht sich die Wahrscheinlichkeit, dass man nur bekommt, was man braucht, wenn man es sagt . Wenn jemand will, dass eine Person „Verantwortung übernimmt“, aber nicht sagt, was er_sie darunter versteht, weiß die beschuldigte Person nicht, was sie machen soll. Sie kann dann ihre Idee dessen, was Verantwortungsübernahme heißt, ins Werk setzen – das deckt sich aber nicht notwendigerweise mit den Vorstellungen der Betroffenen. Das gleiche gilt für die Tatvorwürfe. Wenn ich der beschuldigten Person nicht die Chance gebe, zu begreifen, worum es geht, stehe ich einem sinnvollen Auseinandersetzungsprozess mehr im Weg als dass ich ihn ermögliche. Kann man machen, man muss sich dann aber ehrlicherweise eingestehen, dass es einem gar nicht darum geht, dass die beschuldigte Person Aufarbeitung leistet.

Das andere ist, dass es für Betroffene und Umfeld hilfreich ist, zu verstehen, dass Auseinandersetzung und Verantwortungsübernahme Zeit brauchen, und dass die Aufarbeitungsprozesse auf beiden Seiten (Heilung einerseits und Rechenschaft andererseits) oft ungleichzeitig ablaufen. Das kann Frust hervorrufen. Das bedeutet nicht, dass Betroffene „Verständnis haben“ müssen, sondern schlicht, dass es hilft, zu verstehen, wie solche psychologischen Prozesse ablaufen, um selber besser damit umgehen zu können. Wenn ich nicht die ganze Zeit in einer falschen Erwartungshaltung sitze, geht es mir definitiv besser, weil ich weniger frustriert bin. Verstehen und Verständnis-haben sind vom Sinn her nicht das gleiche. Und wenn es schließlich irgendwann einmal darum geht, eine Person zu resozialisieren, wäre es wirklich fatal, nicht die Betroffenen zu fragen, ob, wie und unter welche Vorraussetzungen das geschehen kann. Auch da geht es wieder nicht um Verständnis oder so, sondern darum, dass Betroffene diesen Prozess gestalten können, sofern sie das wünschen. Es geht darum, ihnen Deutungshoheit und Macht zu geben. Wenn sie sich nicht äußern oder nicht dazu beitragen möchten, kann die andere Seite und die Community nur versuchen, eigene Ideen umzusetzen, und ggf. immer wieder nachfragen, wie jemand das sieht. Betroffene ernst nehmen heißt für mich aber auch, ihnen zu sagen, wenn ich etwas problematisch finde. Das ist Augenhöhe. Es nicht zu tun, wäre paternalistisch.

Andersherum ist das übrigens genauso. Opferwerdung folgt bestimmten Abläufen und Tatverantwortliche, die Reue ausdrücken, Verantwortung übernehmen, um Verzeihung bitten, Wiedergutmachung anbieten oder auch nur Rücksicht nehmen und Fragen stellen wollen, sind ebenfalls gut beraten, zu verstehen, warum jemand gerade nicht in der Lage ist, darauf einzugehen, dass das vielleicht niemals passieren wird, dass das deren gutes Recht ist und dass sie ihren eigenen Weg finden müssen. Das verhindert Frust, der das Weiterkommen blockiert. Dass ihre Tat und die Konsequenzen daraus ihr Leben vielleicht auf immer verändern wird, und sie das betrauern und akzeptieren müssen, so wie es das Leben der anderen Person auf immer verändert hat.

So oft habe ich festgestellt, dass das Verstehen von Hintergründen entlastet, auf allen Seiten. Dann kann Weichheit und (Selbst-)Empathie entstehen. Und das braucht es für alles weitere. Ich verstehe mich, glaube ich, eigentlich vor Allem als jemand, die diesen Prozess versucht in Gang zu bringen. Ich verstehe mich nicht als jemand, die Mitglieder für den Club der besseren Menschen ausbildet, sarkastisch gesagt, und ich suche nicht den kurzfristigen Erfolg. Für mich ist die Aufarbeitung schmerzhafter, gewaltvoller Geschehnisse etwas, das ein Leben lang dauern kann und wo man in einer Auseinandersetzungsspirale zyklisch immer wieder an die selben Punkte kommt (wo man immer in der gleichen Kurve kotzt, wie meine Therapeutin sagte), jedoch stets von einer neuen Warte aus. Da sagt man nicht nach 5 Monaten oder 3 Jahren: so, fertig, ist gut geworden oder ist gescheitert. Es ist auch etwas, das gar nicht von der gesamtgesellschaftlichen Situation und gesellschaftlicher Entwicklung getrennt werden kann. Sprich: das Patriarchat kann man nicht im Alleingang überwinden, leider. Das ist wahnsinnig frustrierend und enttäuschend, weil wir unter dieser ständigen (strukturellen, systemischen, situationellen und persönlichen) Gewalt leiden und so dringend wollen, dass es aufhört. Insofern betrachte ich meine Arbeit als einen winzigen Tropfen in einem Meer, und ich habe eine klare Vorstellung von ihrer absoluten Begrenztheit und ihrem Scheitern: es gibt nur ein bisschen Linderung im Hier und Jetzt zwischen einzelnen Menschen. Mehr ist für mich gar nicht zu erreichen. Und doch ist das für die Personen in dem Moment wahnsinnig viel und sehr wertvoll. Und deswegen mach ich’s trotzdem, zweifelnd, nachdenklich, ausprobierend.

Friends & Family

Es gibt mittlerweile eine Menge Leute, die wirklich gute Arbeit machen im Kontext der Bearbeitung schmerzhafter Konflikte und drumrum. Deswegen habe ich eine neue Unterseite eingerichtet, und will sie Euch hier schonmal vorstellen. Wenn ihr Beratung, Unterstützung oder Begleitung braucht, diese Leute möchte ich Euch wärmstens empfehlen. Die Liste wird hoffentlich mit der Zeit immer länger.

Aurora
Bildungsarbeit, Konfliktbegleitung, Beratung, Mediation (Berlin & darüber hinaus)

Gabriele Grunt
Mediation, Konfliktbegleitung, Gewaltfreie Kommunikation (Wien)

Daniela Hirt
Restorative Dialoge, „Täterarbeit“ (Oldenburg)

Transformative Justice Netzwerk (de)
transformative & abolitionistische Arbeit

Institut für restorative Praktiken Berlin
gegründet und geleitet von Judith Kohler

Heidrun Fiedler
Restorative Circles, Traumatherapie, Coaching

Mai Nguyen
Traumasensibles Coaching für Frauen, die sexualisierte Gewalt erlebt haben (Heidelberg)

Bliss Balls Podcast
Markus Parnow und Daniel Cremer sprechen über „Männlichkeit im Vollkontakt“. Markus ist auch als Coach für Männerarbeit tätig und buchbar! (Köln)