Kategorie-Archiv: Strafe & Alternativen

Buchvorstellung Strafe, Gefängnis, Alternativen in ESSEN

31. Mai. 19h Alibi Essen

Ich stelle mein neues Buch »Strafe und Gefängnis. Theorie, Kritik, Alternativen. Eine Einführung.« vor und diskutiere mit Euch über Eure Fragen und Anliegen.

Mehr: http://alibi-essen.de/?page_id=435
https://www.facebook.com/events/464570910946340/

 

Buchvorstellung Strafe, Gefängnis, Alternativen CHEMNITZ

28. Mai

Ich stelle mein neues Buch »Strafe und Gefängnis. Theorie, Kritik, Alternativen. Eine Einführung.« vor und diskutiere mit Euch über Eure Fragen und Anliegen.

Nähere Infos demnächst, merkt Euch schonmal den Tag 🙂

Didier Fassin: Der Wille zum Strafen. Rezension in der TAZ

»Strafen kann nicht mehr nur als Thema philosophischer Gerechtigkeit untersucht werden, wenn die sozialen Fragen der (Un-)Gleichheit so offensichtlich sind. Seine Studie wirft damit helles Licht auf blinde Flecken unseres Strafsystems, das schon lange nicht mehr als Lösung, sondern selbst als Problem verstanden werden muss.« (TAZ vom 25.2.: Die Irrationalität des Strafens)

Ist es eigentlich Zufall, dass in den letzten 2-3 Jahren gleich drei französische Intellektuelle sich mit der Strafe und der Notwendigkeit ihrer Abschaffung befassen? Neben dem extrem lesenswerten »Verurteilen« von Geoffroy de Lagasnerie eben jener Text von Didier Fassin (Der Wille zum Strafen) sowie die literarische Auseinandersetzung mit einem Gewalterlebnis und Fragen von Verzeihung bei Eduard Louis in »Im Herzen der Gewalt«.

Vielleicht sind wir an einem Punkt des neoliberalen Kapitalismus angekommen, an dem die Aburdität der Idee der individuellen Schuld und Verantwortung angesichts der Perversität der Herrschaftsverhältnisse endlich anfängt, offensichtlich zu werden.

Niemand fällt als Nazi vom Himmel, niemand wird als Verbrecher geboren. Wir sind gemachte, gewordene. Und wenn das so ist, dann tragen wir alle ein Stück Verantwortung an jedem Akt der Gewalt, den jemand begeht, und an jeder Lebenssituation, die Menschen in die Illegalität und die »Kriminalität« treibt.

«Sehr empfehlenswert»: Rezension von «Strafe und Gefängnis»

Sehr ausführliche und überaus positive Rezension des Buches durch Prof. Dr. Helmut Kury
auf Socialnet: https://www.socialnet.de/rezensionen/24761.php

 

Radiointerview zu Strafe und Gefängnis

Feministische Knastkritik im Buch: „Strafe und Gefängnis“ – Interview bei genderfrequenz

https://cba.fro.at/390622

Und eine andere Fassung hier:

https://www.freie-radios.net/93327

Strafe und Gefängnis – neue Auflage und Veranstaltungen

Das Buch kommt gut an (danke für das viele Lob!) und die erste Auflage (die recht klein war, der Verlag hat wohl nicht so eine Resonanz erwartet) war noch vor Weihnachten vergriffen. Die zweite Auflage ist jetzt zu haben und es gibt diverse Veranstaltungstermine!

23.02. Augsburg: Entknastung – Ideen jenseits von Strafe und Gefängnis. Tagesseminar bei Schöner Scheitern

28.02. 19:00 Wien: Abendveranstaltung »Strafe, Gefängnis, Alternativen« bei der Rosa Antifa Wien in der W 23

12.03. 20h EJB Werbellinsee, Ferienakademie der RLS. »Strafe und Gefängnis.« Buchvorstellung und Diskussion

21.03. 19:30 Köln: Podiumsdiskussion mit Klaus Jünschke: Strafe und Gefängnis im Friedensbildungswerk

28.05. 19h Chemnitz – näheres bald

20.06. München. Buchvorstellung auf Einladung von »Deconstruct Reality«. Vermutlich im Kafé Marat und abends.

4. & 5.10. 10h-17h30. Köln: Entknastung. Ideen jenseits von Strafe und Gefängnis. Zwei-Tagesseminar im Friedensbildungswerk Köln. Anmeldung erforderlich. Gebühr 120€ (ermässigt 80€)

weitere Veranstaltungen sind in Planung, z.B. in Köln, Essen, Bonn und nochmal in Augsburg. Wer mich einladen möchte, einfach über Kontakt oder Kommentarfunktion schreiben!

Lesung und Diskussion zu »Strafe und Gefängnis« mit Klaus Jünschke

Erster feststehender Termin zum neuen Buch. Mit mir und Klaus Jünschke (ehemaliges RAF-Mitglied, saß lange in Haft und ist seit Jahren Mitglied des JVA-Beirats Ossendorf).

21.03.2019, 19h30 Friedensbildungswerk Köln

Neues Buch – anderes Thema: Strafe und Gefängnis. Theorie, Kritik, Alternativen. Eine Einführung.

Coming up next von mir ein Sammelband zur Einführung in die Kritik an Strafe und Gefängnis inklusive Präsentation möglicher utopischer und praktischer Alternativen. Längst überfällig, es gibt kaum aktuelle abolitionistische Literatur und schon gar keine, die auch auf die Frage „was tun mit den ganzen schlimmen Menschen, wenn man sie nicht mehr einsperrt?“ bzw. „Wie soll das gehen, ohne Strafe?“ Antworten parat hat.

Erscheinungstermin Oktober 2018 bei Schmetterlin Verlag.

Klappentext:

Obwohl Strafe ein Kern von Herrschaft ist, weil sie immer Institutionen bedarf, die sie ausführen, und immer bedeutet, dass sich ein Individuum über das andere erhebt, ist die Kritik der Strafe und des Gefängnisses als zentrale Strafinstitution moderner Gesellschaften in linken Kreisen eine Seltenheit. Noch weniger als über Strafe und Gefängnis wird aber über mögliche Alternativen gesprochen, geschweige denn Entsprechendes ausprobiert.
Dieses Einführungswerk soll hier Abhilfe schaffen. Der Sammelband vereint zum ersten Mal Kritik an Strafe und Gefängnis mit einer Präsentation möglicher Alternativen für ein linkes Publikum. Neben Vorstellungen von Straftheorien und kritischer Kriminologie stehen Beiträge über Gefängniskritik, Wortmeldungen aus dem Gefängnis und Gedankenspiele zu seiner Abschaffung. Mit den Konzepten Restorative Justice und Transformative Justice – zu deutsch irgendetwas zwischen „heilende Gerechtigkeit“ und „transformierende Unrechtsbewältigung“ – werden handfeste Alternativen aufgezeigt. Wissenschaftliche, essayistische und politisch-aktivistische Beiträge ergänzen dabei einander.

Vortrag: Strafe ist Herrschaft

Der Vortrag ist ein Teaser für mein neues Buch »Strafe – Kritik und Alternativen. Eine Einführung«, das (hoffentlich) im Herbst beim Schmetterling Verlag in der Reihe »Black Books» erscheinen wird.

»Auch die klassenlose Gesellschaft wird sich – wenn nötig – gegen Schädlinge sichern. Bestrafen aber – ob zur Vergeltung oder zur Besserung – ist eine Anmaßung des bürgerlichen Klassenstaates.« – Max Hoelz

Strafe ist ein Kern von Herrschaft. Das Überwinden der Straflogik muss daher gleichzeitig Voraussetzung der Überwindung von Herrschaft wie auch ihr Ziel sein. Strafe bedarf immer Institutionen, die sie ausführt, und bedeutet immer, dass sich ein Individuum über das andere erhebt. Wer straft, stellt sich selber ins Recht und den Anderen ins Unrecht. Ohne eine entsprechende Ordnung, die dies verlangt, billigt, ermöglicht und die Umsetzung absichert, ist Strafe nicht denkbar.
Doch wie mit leidvollen Konflikten anders umgehen? Nicht alles erledigt sich durch die Abschaffung des Kapitalismus und die Schaffung bedürfnisorientierter Verhältnisse von selbst. Menschliches Verhalten ist fehlerhaft, Zusammenleben bedeutet immer auch Spannung und Schwierigkeit.
Restorative und Transformative Justice – zu deutsch irgendetwas zwischen „heilende Gerechtigkeit“ und „transformierende Unrechtsbewältigung“ – setzen hier an. Während die Strafjustiz die Justiz des Staates ist, ist RJ/TJ die Konfliktregelung der Leute. Sie fokussiert auf Wiedergutmachung statt Strafe, Reintegration statt Ausschluss und Stigmatisierung, Empathie statt Verurteilung, Dialog statt Verhandlung, Empowerment statt Ohnmacht.
Die Umsetzung von RJ/TJ Praktiken kann in allen Umgebungen, die sich als „Community“ begreifen, hier und heute anfangen. Auch werden verschiedene RJ-Modelle seit den achtziger Jahren in einigen Ländern als Ergänzung zur Strafjustiz angeboten (in Deutschland: Täter-Opfer-Ausgleich/Mediation im Strafverfahren). Doch alles, was die Herrschaft nicht überwindet, trägt nur zu ihrer Erträglichkeit bei oder wird von ihr kooptiert. Das ist ein Spannungsverhältnis, weil die Alternative nicht heißen kann, auf die Umsetzung neuer Ansätze im Jetzt zu verzichten.
Restorative und Transformative Justice Sie sind Modelle für eine selbstbestimmtere Praxis der Unrechtsbewältigung, sowohl im Jetzt als auch in einer befreiten Gesellschaft. Ihren revolutionären Gehalt wird der Vortrag untersuchen und dabei auch auf die Erfahrungen in Chiapas und Rojava eingehen. Nicht zuletzt tut uns allen ein Umdenken im Alltag, ein Ausstieg aus der Straflogik im Umgang miteinander gut.

Ort: neue Gesellschaft für bildende Kunst [nGbK], Oranienstaße 25 – 2. Stock, 10999 Berlin

Veranstalter*innen: Jourfixe Initiative Berlin