Interview im »Schattenblick«

Interview mit dem Infoportal »Schattenblick« auf der Nürnberger Buchmesse Ende Oktober.

»SB: In der kapitalistischen Leistungsgesellschaft ist Alter auf jeden Fall ein deklassierendes Ausschlußkriterium. In einem emanzipatorischen Zusammenhang müßte das Alter, wenn es überhaupt hervorgehoben wird, eher das Gegenteil dessen sein, indem auf die Erfahrungen älterer Menschen zurückgegriffen wird. Kannst du Bestrebungen erkennen, den alternden Menschen anders zu in den Kategorien kapitalistischer Verwertung zu reflektieren?

RM: Ich beobachte in der Linken einen Leistungs- und Produktivitätswahn, aber keine besonders fruchtbare Debatte darüber, wie man diesen Paradigmen etwas entgegensetzen könnte. Ich persönlich war immer interessiert daran, mich mit Älteren und Jüngeren zu organisieren und auszutauschen, und fand es daher immer spannend, mit älteren Genossen zu reden. Deswegen bin ich eher erstaunt, daß es durchaus nicht allen so geht. Vielmehr bin ich eine der wenigen, zu deren Bekanntenkreis auch viele von den Älteren gehören, während meine jüngeren Mitstreiter in der Regel kein Interesse daran zeigen, sich mit dem, was die Älteren tun, auseinanderzusetzen. Das ist für manche Ältere durchaus schmerzhaft, weil sie merken, daß die Jüngeren in ihrem subkulturellen Milieu bleiben wollen, daß sie eher stören und nicht hineinpassen und es keine Bezugnahme darauf gibt, was sie aufgrund ihrer Erfahrungen zu sagen haben.«

Ausschnitt, Link oben folgen für ganze Länge.

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