Dienstag, 28. Juli, 19h30: Buchvorstellung Strafe, Gefängnis, Alternativen
BUCHLADEN LE SABOT, BONN (OPEN AIR)
Die Veranstaltung findet im Hof links neben dem Buchladen mit den entsprechenden Coronaregeln statt. Bei Regen wird sie auf den 30. Juli verschoben. Regnet es dann auch, fällt sie ins Wasser.
Dass wir strafen, erscheint uns eine Selbst-verständlichkeit. Manchmal erfüllt sie uns mit Unbehagen, aber wirklich in Frage stellen wir sie nicht. „Strafe ist die Wurzel der Gewalt auf unserem Planeten“, schreibt der Begründer der Gewaltfreien Kommunikation, Marshall Rosen-berg. Strafe ist ein Kern von Herrschaft: sie bedarf Institutionen, die sie ausführen und bedeutet, dass sich ein Individuum über das andere erhebt. Während einzelne Institutionen der Strafe (wie z.B. das Gefängnis oder auch die Züchtigung in der Schule) konjunkturell kritisiert werden, ist die Kritik der Strafe als solches eine Seltenheit. Um einer friedlicheren und freieren Gesellschaft näher zu kommen, ist daher die Infragestellung von Bestrafung notwendig.
Wie aber kann es anders gehen? Welche Alternativen gibt es? In antikolonialen Befreiungskämpfen, indigenen Kulturen und marginalisierten Communities finden sich eine Menge anderer Verfahren der »Unrechtsbewältigung« oder »Gerechtigkeitsfindung«.
Als »Restorative Justice« und »Transformative Justice« werden solche Alternativen heute auch in weißen Mehrheitsgesellschaften diskutiert.
Dass sie jedoch nach wie vor nur marginal angewandt werden, liegt auch daran, dass sie außerhalb der Fachkreise unbekannt sind und es keine gesellschaftliche Bewegung gibt, die sie praktiziert und einfordert. Das gilt es zu ändern.